Die ersten Turniere sind gespielt und unsere 10 Clubmannschaften waren auch alle schon aktiv. Grund genug, einmal auf die Lochstatistik der letzten Saison zu schauen.  Bei der Auswertung aller Turnier-Runden in unserem Club kamen im letzten Jahr 4302 Scores zusammen. „Die Ergebnisse der Lochstatistik für 2022 haben mich echt überrascht. Die 10 hat sich tatsächlich als schwierigstes Loch in den Vordergrund gespielt. Bisher waren das immer die 4, die 8 oder die 13“, erklärt Präsident Jocki Knappertz.

Wo liegen denn eigentlich die Tücken des Par 4 der Bahn 10? Am besten kann uns da wohl unser 16facher Clubmeister Udo Berners (Handicap – 0,1) Auskunft geben. „Vor der 10 habe ich den meisten Respekt auf dem ganzen Platz. Beim Abschlag bist du zunächst wegen des kreuzenden Bachlaufs in der Länge eingeschränkt, und dann lauern gleich auf beiden Seiten Wasserhindernisse. Dann folgt ein langer zweiter Schlag und zum Schluss wartet ein Grün mit einer herausfordernden Welle, das zudem noch extrem nach links hängt“, erklärt der 56 Jahre alte Bauunternehmer aus Kall, der inzwischen für den GSV Düsseldorf in der Bundesliga spielt.

Jocki Knappertz erkennt noch einen weiteren Aspekt: „Ich denke, das hat auch mit dem Wetter bzw. der Trockenheit der letzten Saison zu tun. Da der Ball sehr weit gerollt ist, wurden Bahnen wie z.B. die 8 leichter. Aufgrund des Grabens konnte man diesen Vorteil an Bahn 10 nicht nutzen und es wurde schwieriger, den Ball vor dem Graben abzulegen.“

Nach der Statistik der letzten Saison wurde die schwere 10. Bahn im Durchschnitt mit einer Differenz von 1,99 Schlägen über Par gespielt. Knapp dahinter die 4 (+1,98) und das Par 4 der 8 mit durchschnittlich 1,88 über Par. Auch die längste Bahn unseres Platzes, die 13, zeigt bei 1,83 Schlägen über Par ihre Zähne.

Am leichtesten taten sich unsere Turnier-Spieler auf gleich zwei Bahnen. Die 2 und auch die 6 kommen auf jeweils 1,07 Schläge über Par. Gefolgt von der 9 (1,21), der 15 (1,22) und der 1 (1,24).

3 der 10 Eagles, die in der letzten Spielzeit gefeiert wurden, kamen auf der Bahn 1 zustande. Das Auftaktloch vereint mit 147 auch die meisten Birdies auf sich. Auf der 2, dem kurzen, von einem Teich bewachten Par 3 wurden nicht nur die meisten Pars (1262), sondern auch die zweitmeisten Bogeys (1531) notiert.

Noch mehr Bogeys, nämlich 1708, verbuchte nur die 3. „Das finde ich ungewöhnlich“, sagt Jocki. „Die 3 ist keine so schwierige Bahn. Wahrscheinlich ist die 3aber auch von höheren HCPIs leichter Bogey zu spielen als die richtig schwierigen Löcher wie die 4 oder 8. Diese Löcher werden doch eher komplett vergeigt.“

Bei den Doppel-Bogeys liegt die 10 mit 1853 vorne, knapp gefolgt von der 11 (1822). Für viele Spieler erwies sich im letzten Jahr die 4 als Horror-Loch. Mit weitem Abstand zu den anderen Bahnen mussten hier 1459 Scores gezählt werden, die über Doppel-Bogey lagen,  

Interessant auch der Gesamtscore. Über 4302 Runden wurden in Zievel im Schnitt eine brutto 98,8 bzw. netto 79,9, also 8 Schläge über Handicap, gespielt. Wenn man von da aus rückwärts rechnet, müsste das Durchschnitts-HCPI der Turnierspieler bei ca. 18 liegen. Das Durchschnittshandicap aller Mitglieder in Zievel liegt übrigens bei 27.17!
„Das ist hart“, meint unser Präsident. „Dass 8 Schläge über HCP trotzdem so viel Spaß macht, ist schon echt seltsam! Aber vielleicht ist an dem Spruch von Golf-Pro Jimmy Demarat doch was dran: „Golf und Sex sind die einzigen Sachen, die Spaß machen, selbst wenn du nicht wahnsinnig gut bist.“

Charly Hühnergarth

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